Dissertationsvorhaben von Max Kanderske
Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Interdependenzen von Realraum und virtuellem Raum zu erforschen, die den NutzerInnen im Bereich der Virtual und Augmented Reality erfahrbar gemacht werden. Grundbedingung einer solchen Überlagerung ist stets das Tracking von Elementen des Realraums – besonders der Bewegungen der NutzerInnen – durch das eine Aktualisierung der Kameraposition entsprechend der Kopfbewegungen sowie die Manipulation von Objekten im virtuellen Raum erst ermöglicht werden. Der Fokus der Arbeit liegt dabei auf der Analyse einer speziellen Form des Tracking-Interfaces, die die Handlungen der User ohne zusätzliche Handheld Devices in den virtuellen Raum überträgt. Neue mit Photomischdetektoren ausgestattete Kameras ermöglichen es, durch Messung der Distanzen zwischen Sensor und gefilmten Objekten ein sich in Echtzeit aktualisierendes Tiefenmodell der Umgebung zu erstellen, das etwa als Grundlage für Gestenerkennungsalgorithmen oder zur Erstellung virtueller Abbilder realer Gegenstände genutzt werden kann. Die innerhalb der Sensormatrix eines solchen PMD-Elements stattfindende multiple Distanzmessung bildet also die Grundlage für einen Positionsabgleich von Objekten in beiden Räumen. In welchem Maße Ein- und Ausgangshandlungen zur Deckungsgleichheit kommen, wird im Rahmen einer praxeologische Studie ermittelt. Neben einer Usability Study des Umgangs mit der Interfacetechnologie sind die durch den Einsatz von VR- und AR-Technik hervorgerufene Veränderung des Körper- und Raumbewusstseins sowie die Möglichkeiten der Manipulation des Wahrnehmungsraumes weitere Schwerpunkte der Untersuchung.