Mediengeographie


Die Mediengeographie kann nicht nur als Sammelbegriff für verschiedene Einzelmediengeographien wie Filmgeographie, Kunstgeographie usw. verstanden werden, sondern kennzeichnet zugleich eine sich durch den spatial turn verändernde Medienwissenschaft, die raum- und ortsbezogene Fragestellungen wiederentdeckt. Eine mediengeographische Forschungsagenda untersucht a) die Geographie der Medien und in den Medien, b) mediengenerierte geographische Imaginationen, c) die mediale Konstruktion und Transformation physischer Räume sowie d) alte und neue Geomedien, durch die sich Räume sozio-technisch reorganisieren.

Literatur zur Einführung:

Kanderske, Max; Thielmann, Tristan: „Virtuelle Geographien„, in: Kasprowicz, Dawid; Rieger, Stefan (Hrsg.): Handbuch Virtualität, Berlin: Springer 2019.


Mobile Medien


Die Programmatik mobiler Medien ist durch zwei komplementäre Entwicklungen gekennzeichnet, die jeweils unterschiedliche Perspektiven auf mobile Medien und deren Forschungsdesiderate offenbaren: a) die mediale Sichtweise, wie sie bislang traditionell durch die kulturwissenschaftliche Medienforschung in Anspruch genommen wird: Sie untersucht, wie sich mobile Alltagsgegenstände zu medialen Objekten entwickelt haben; b) die infrastrukturelle Sichtweise, wie sie insbesondere durch die Science and Technology Studies propagiert wird: Sie untersucht, wie die mobilen Extensionen des Internet in mediale Objekte einwandern und ein „Internet der Dinge“ formieren.

Literatur zur Einführung:

Kanderske, Max; Thielmann, Tristan: „SLAM and the Situativeness of a New Generation of Geomedia Technologies„, in: Communication and the Public Vol. 4 (2019), No. 2, pp. 118-132.

Thielmann, Tristan: „Mobile Medien„, in: Schröter, Jens (Hrsg.): Handbuch Medienwissenschaft, Stuttgart: Metzler 2014, S. 350-359.


Medienmethodologie


Ziel einer Medienpraxistheorie ist es, die Methoden des Mediums offenzulegen. Unter Einbeziehung verschiedener Erkenntnisse und Verfahren aus der Ethno- und Technomethodologie, der historischen Ethnographie, der Human-Computer Interaction und Akteur-Netzwerk-Theorie versteht sich die Medienmethodologie als Beitrag zur Methodenentwicklung. Im Rahmen einer offenen Werkstatt wird erforscht, mit welchen Methoden neueste Medien untersucht und gestaltet werden können. Dazu werden die Organisations-, Produktions- und Nutzungsstrukturen der verschiedenen Medien selbst analysiert. Es wird dargelegt, wie neue epistemische Methoden entstehen und wie historische Medienmethoden bis in die Gegenwart reichen und heutige Medien und Medienpraktiken prägen.

Zur Methodologie von Displays:
Der einleuchtende Grund digitaler Bilder. Die Mediengeschichte und Medienpraxistheorie des Displays„, in: Frohne, Ursula; Haberer, Lilian (Hrsg.): Display / Dispositiv. Ästhetische Ordnungen, Paderborn: Fink 2018, S. 525-575.

Zur Methodologie des digitalen Computing:
Digitale Rechenschaft. Die Netzwerkbedingungen der Akteur-Medien-Theorie seit Amtieren des Computers„, in: Thielmann, Tristan; Schüttpelz, Erhard (Hrsg.): Akteur-Medien-Theorie, Bielefeld: Transcript 2013, S. 377-424.

Zur Methodologie sozialer Medien:
Taking into Account. Harold Garfinkels Beitrag für eine Theorie sozialer Medien„, in: Zeitschrift für Medienwissenschaft, Heft 6 (Nr. 1/2012), S. 85-102.